Joseph Beuys - JOSEPH BEUYS RADIERUNG HIRSCH UND HUT - Verkocht

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JOSEPH BEUYS - "HIRSCH UND HUT"

RADIERUNG UND KALTNADEL

NACHLASS-SIGNIERT UND GESTEMPELT

aus dem Graphikzyklus

"ZIRKULATIONSZEIT"

ZUSTAND: sehr gut - nie in Sammlerhand gewesen

Wir bieten Ihnen hier mit dem Blatt HIRSCH UND HUT ein faszinierendes, paradigmatisches Werk aus dem Nachlaß von Joseph Beuys.

Die Auflage beträgt lediglich 19 Stück.

Die Technik ist Radierung, und Kaltnadel.

Papierformat 38 x 28 cm
Druckfläche 9,9 x 10,8 cm

Referenz:
Werkverzeichnis Schellmann 421

Die Edition wurde im Jahre 1982 von Barbarà, Barcelona, herausgegeben. Die zu signierenden Exemplare gingen zu Joseph Beuys, wobei er einige Blätter, zu denen auch das vorliegende gehört, in Privatbesitz behielt. Es wurde später nachlass-signiert und -gestempelt und von seiner Witwe in den Kunsthandel gegeben.
Auf dem zur Versteigerung stehenden Blatt ist auf der Vorderseite der Stempel und auf der Rückseite die folgende Signatur und der Prägestempel (spiegelverkehrt) zu sehen:

Das hier abgebildete Blatt ist i. Gs. zu dem hier angebotenen eines mit der Signatur Beuys' auf der Vorderseite. Der Galerien-Preis der Normalauflage (signiert) (Auflage 100) beträgt Euro 1.800.-, der Preis der Museumsauflage (Auflage XXV) Euro 1.900.-.

Der Hirsch gehört zu den wichtigsten und häufigsten Tierdarstellungen im Werk von Joseph Beuys.

Es geht für Beuys immer wieder um das Verhältnis von Natur und Kultur (oder auch KUNST, hier symbolisiert durch Beuys' eigenen ikonenhaften Hut), den menschlichen Ursprung und die Gegensätzlichkeit von Mensch und Natur.

Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzungen stand aber der Versöhnungsgedanke zwischen Mensch und Natur.

Beuys sah Kunst als Denkprozeß, für ihn war das Kunstwerk ein Denkfeld. Der Betrachtende nimmt Kontakt zum Werk auf und verändert sich möglicherweise selbst, denn mit seinem Eintritt in das kreative Feld kann er eigene Wahrnehmungen - vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte - mit eigenen Denkprozessen und mit den angebotenen Impulsen des Dargestellten verbinden.

Wenn dies so ist, dann können hier vielfältigste Wahrnehmungs- und Denkassoziationen vom Hut und vom archaischen Bild des Hirsches ausgehen, der ja in allen Mythologien, auch der christlichen, vertreten ist und Vorstellungen prägt bis hin zum romantisierenden Naturbild der Deutschen vom majestätischen Hirsch, König des Waldes, dem röhrenden Hirsch über dem Sofa. Ein Assoziationsspektrum von heilig und stark bis peinlich und umstritten prägt die Wahrnehmung und Einstellung des Betrachters.

?Da steht der Hirsch und der Hirsch ist ja kein Mensch. Er ist für das gewöhnliche Bewusstsein ein Bestandteil der Natur. Wie reagiert die Natur, wenn jede zukünftige Natur eine vom Menschen gemachte Natur sein wird?" (Beuys)